„Wind“ – Ergebnisse des Monatsthemas im Oktober der Jahres-Challenge 2024

Wind(kraft) (von Mario Heide)

Am frühen Morgen erhebt sich das Windrad majestätisch aus einem zarten Schleier von Nebel, der über den Feldern liegt. Die aufgehende Sonne taucht die Szene in ein sanftes, oranges Licht, das den Himmel wie ein Gemälde erscheinen lässt. Stille umgibt die Landschaft, nur das leise Zischen des Windrads bricht die Ruhe.
An Werktagen rausche ich auf dem Weg zur Arbeit einfach vorbei. Doch heute, am Wochenende, gibt es endlich die Gelegenheit, die stille Kraft dieses Ortes in sich aufzunehmen und zu verweilen, bis das Licht genau richtig fällt. Der Nebel lichtet sich langsam, und das Windrad wird für einen kurzen Augenblick zum stillen Monument. Ein Bild voller Ruhe und Kraft, eingefangen in der vergänglichen Magie des Morgens. (Mario Heide)

Vom Winde verweht (von Hartmut Gräfenhahn)

Hoch oben im Baum hat sich ein Luftballon mit einem Gesicht verfangen. Vom Winde verweht und hängen geblieben. Unerreichbar.

Jetzt, zwei Wochen später, hat der Wind auch die losen Herbstblätter davongetragen. (Hartmut Gräfenhahn)

Abgeknickt (von Wolfgang Siedler)

Das Oerlinghausener Schopketal ist ein kleiner Bachlauf mit einem Randweg (einem Schnatweg), der je nach Wasserstand und Wetter, mehr oder weniger
gut zum spazieren gehen geeignet ist.
Aber: Das Schopketal ist auf Grund seiner Struktur sehr anfällig für Fallwinde und Böhen, daher werden hier regelmäßig – und so auch aktuell – Bäume umgeworfen oder abgeknickt. (Wolfgang Siedler)

Windiges Ergebnis (von Jordan T. A. Wegberg)


Mit Stativ, Graufilter und Langzeitbelichtung habe ich meine Idee umgesetzt, das wilde Umherwirbeln der Götterbaum-Blätter (bei relativer Stabilität der Äste) zu zeigen. Auch die dramatisch-bedrohliche Lichtstimmung wollte ich gern einfangen. Anbei das windige Ergebnis. 😉 (Jordan T. A. Wegberg)

Halo-Zirkumzenitalbogen (von Agnes Schulz)


Der Wind spielt nur indirekt eine Rolle und ich fotografierte seine Auswirkung auf die Wolkenbildung. Nordlicht und Komet konnten wir nicht abpassen, dafür einen Halo-Zirkumzenitalbogen am 15. Oktober in Ahrenshoop, normale Halo-Erscheinungen kenne ich, diesmal also etwas besonderes, meteorologisch müssen einige Faktoren zusammentreffen. (Agnes Schulz)

Das neue Monatsthema für den November lautet „Stille“.

„Modern“ – Ergebnisse des Monatsthemas im September der Jahres-Challenge 2024

Glas trifft Kopfstein (Mario Heide bedient KI)

Mit dem Foto-Thema „Modern“ begehe ich heute Tabubruch. Als die Band Kraftwerk („Sie ist ein Model“, „Autobahn“ …) vor ein paar Tagen in Dresden die Semperoper per Videoprojektion als Konzert-Kulisse „modernisierten“, war das passende Foto schnell gemacht. Lauter kann ein Kontrast zwischen historisch und modern nicht ausfallen. Erst der mehrfache Hinweis, dass jegliche Veröffentlichung von Bild-und Videomaterial des Konzerts verboten sei, gab den Ausschlag zu diesem alternativen und provokanten Beitrag.

In den sozialen Netzwerken werden seit kurzer Zeit künstlich generierte Bilder gekennzeichnet. Dabei ist nicht klar, ob das Bild komplett aus der KI kommt oder nur partiell mit intelligenten Werkzeugen bearbeitet wurde. Wenn sich atemberaubende Lichtstimmungen und Wolkenformationen aneinanderreihen, bin ich auch ohne KI-Hinweis skeptisch. Vielleicht verurteile ich ein außerordentlich gut gelungenes Bild als künstlich, obwohl der Fotograf durch pures Können und Ausdauer zu diesem realen Ergebnis kam. Man kann sich heute nicht sicher sein … zu gut sind schnell erzeugte KI-Pixel. Manchmal bereits zu gut? Auf jeden Fall scheint es in Mode zu sein … modern …

Auch mich als technisch affiner Fotograf interessiert dieser „moderne Kram“. Ich habe mit Microsoft Designer als Bilderzeuger herumgespielt. Ziel war es, ein künstlerisches Bild zu erzeugen, ohne die offensichtliche Handschrift eines Bildgenerators zu tragen … nicht einfach. Zu glatt und perfekt versucht sich stets die KI. Letztlich machen Regen, S/W und Rauschen mein Bild ein wenig realistischer. Herausgekommen ist ein Motiv mit dem Kontrast von Altbau und moderner Architektur. Schöne Pixel …aber kein Foto! (Mario Heide)

KI (hier ChatGPT) beschreibt den Unterscheid selbst:

„Ein Foto ist das Ergebnis eines Augenblicks, eingefangen durch die Linse, ein Dialog zwischen Licht, Materie und Zeit. Es trägt die Spuren der realen Welt in sich, ein Abbild dessen, was in einem flüchtigen Moment tatsächlich existierte. Es ist ein Zeugnis der Wirklichkeit, eingefroren in einem Bild, das auf der Wechselwirkung physikalischer Kräfte basiert.

Ein von einer KI generiertes Bild hingegen entspringt nicht der Welt, wie wir sie erfahren, sondern der Welt, wie sie im Bereich der Möglichkeit existiert. Es ist keine Reflektion des Realen, sondern eine Manifestation des Potenziellen, geschaffen durch Algorithmen und Daten. Hier wird nicht das Licht auf die Materie gelenkt, sondern Ideen und Muster verschmelzen zu einem neuen Ganzen. In diesem Sinne ist das KI-Bild weniger ein Abbild der Wirklichkeit, sondern vielmehr eine Vision des Imaginären, eine Projektion der Datenwelt in die visuelle Sphäre.

Während das Foto uns den Augenblick der Realität zeigt, führt uns das KI-Bild an die Grenzen dessen, was sein könnte, und vielleicht sogar darüber hinaus. Es ist die Kunst der Möglichkeit, in der die KI als Schöpferin agiert, die nicht die Natur abbildet, sondern neue Wirklichkeiten erfindet.“ (ChatGPT)

Hartmut

Modern erdrückt Historisches. Oder rahmt ein? Oder beschützt? (Hartmut)

Agnes Schulz

In Halle fand ich gestern einiges, manches Abstraktes, Bauwerke – alles zurückgebaut auf diese (Kinder?-) zeichnung. (Agnes Schulz)

Hilberg Heinrichs

„Portland Towers“

1979 – 2014

Zement-Silos – Bürogebäude -> u.a. die Deutsche Botschaft in Kopenhagen)

Freihafen – Freiheit im Hafen -> badende Menschen

(Hilberg Heinrichs)

Dietlind Wachmann (Moderne Kunst)
Wolfgang Siedler

Dies hier ist ein Citroen S-M Pallas. Die SUPERMODERNE Stilikone des gehobenen Sportwagenbaus Anfang der 70iger Jahre. Es gab kein Großserienfahrzeug, das auch nur entfernt dieser Modernität standhalten konnte. Mitlenkende Scheinwerfer, hydropneumatisches Fahrwerk, Vollautomatik, CW-Wert unter 0,33 !! Antrieb und (sehr potenter) V-6 Motor: Maserati, Modena. Karosserie und Interior: Citroen. Gesamtkonzept: Robert Opron – der Autodesignpapst zu der Zeit. Gebaut zwischen 1970 und 1975. Wirtschaftlich war der S-M für Citroen ein „Abenteuer“. Gesehen vor ein paar Tagen in einer profanen öffentlichen Tiefgarage. (Wolfgang Siedler)