Unsere Jahres-Challenge 2024 neigt sich dem Ende zu. Das abschließende Monatsthema lautet „Bonjour Tristesse !“. Trotzen wir den oft trüben Tagen des Jahresendes und gewinnen der Tristesse etwas Positives ab. Wie immer können sich die Leserinnen und Leser gerne mit einem Foto, das im Dezember 2024 aufgenommen wurde, beteiligen. Mario und ich freuen uns auf eure Beteiligung!
Kategorie: Jahres-Challenge 2024
„Stille“ – das Monatsthema im November der Jahres-Challenge 2024
Das Bild zeigt Bäume, die sich in einem stillen See spiegeln. Die Aufnahme wurde gedreht. Das Spiegelbild ist oben. Die Grenze zwischen Abbild und Realität verschwimmt. Durch die Schwarz-Weiß-Umwandlung liegt der Fokus auf den Kontrasten und der klaren, ruhigen Atmosphäre, die das Gefühl von Stille vermittelt. (Mario Heide)
Seit langer Zeit bemerke ich am Briefkasten eines Nachbarn den Aufkleber „Stille. Einfach nur Stille…“ Jedesmal muss ich schmunzeln, jedesmal darüber nachdenken. Unsere Zeit ist immer schnelllebiger. Die Spielfilme sind immer aktionsreicher, die Arbeit immer mehr verdichtet, Social Media immer hochtouriger. Da tun Momente der Stille gut. Runterkommen. Entspannen. Einfach mal Stille… (Hartmut Gräfenhahn)
Schweigend liegt Novembernebel über dem Ruppiner See, schluckt jegliches Geräusch und lässt das jenseitige Ufer im Ungewissen verschwimmen. Zwei Feldsteine drängen sich in den Mittelpunkt wie drückend schwere Sorgen. Doch aus der Stille flüstern die Erinnerungen: eine Umarmung, ein Lachen, ein erster Kuss.
Eine Köderfischreuse im Ufergras – vielleicht vom Hochwasser dorthin verfrachtet, etwa 1m lang.
Stille – das ist die Zeit, die vergeht, bis sich die Nadel bedächtig in das Vinyl senkt und uns der Meister des Ghotic Blues, Tim Scott McConnell, auf seiner 12-saitigen Akustikgitarre erklärt, was ein „DEAD MAN CAN DO“. Yeah!
„Wind“ – Ergebnisse des Monatsthemas im Oktober der Jahres-Challenge 2024
Am frühen Morgen erhebt sich das Windrad majestätisch aus einem zarten Schleier von Nebel, der über den Feldern liegt. Die aufgehende Sonne taucht die Szene in ein sanftes, oranges Licht, das den Himmel wie ein Gemälde erscheinen lässt. Stille umgibt die Landschaft, nur das leise Zischen des Windrads bricht die Ruhe.
An Werktagen rausche ich auf dem Weg zur Arbeit einfach vorbei. Doch heute, am Wochenende, gibt es endlich die Gelegenheit, die stille Kraft dieses Ortes in sich aufzunehmen und zu verweilen, bis das Licht genau richtig fällt. Der Nebel lichtet sich langsam, und das Windrad wird für einen kurzen Augenblick zum stillen Monument. Ein Bild voller Ruhe und Kraft, eingefangen in der vergänglichen Magie des Morgens. (Mario Heide)
Hoch oben im Baum hat sich ein Luftballon mit einem Gesicht verfangen. Vom Winde verweht und hängen geblieben. Unerreichbar.
Jetzt, zwei Wochen später, hat der Wind auch die losen Herbstblätter davongetragen. (Hartmut Gräfenhahn)
Das Oerlinghausener Schopketal ist ein kleiner Bachlauf mit einem Randweg (einem Schnatweg), der je nach Wasserstand und Wetter, mehr oder weniger
gut zum spazieren gehen geeignet ist.
Aber: Das Schopketal ist auf Grund seiner Struktur sehr anfällig für Fallwinde und Böhen, daher werden hier regelmäßig – und so auch aktuell – Bäume umgeworfen oder abgeknickt. (Wolfgang Siedler)
Mit Stativ, Graufilter und Langzeitbelichtung habe ich meine Idee umgesetzt, das wilde Umherwirbeln der Götterbaum-Blätter (bei relativer Stabilität der Äste) zu zeigen. Auch die dramatisch-bedrohliche Lichtstimmung wollte ich gern einfangen. Anbei das windige Ergebnis. 😉 (Jordan T. A. Wegberg)
Der Wind spielt nur indirekt eine Rolle und ich fotografierte seine Auswirkung auf die Wolkenbildung. Nordlicht und Komet konnten wir nicht abpassen, dafür einen Halo-Zirkumzenitalbogen am 15. Oktober in Ahrenshoop, normale Halo-Erscheinungen kenne ich, diesmal also etwas besonderes, meteorologisch müssen einige Faktoren zusammentreffen. (Agnes Schulz)
Das neue Monatsthema für den November lautet „Stille“.
„Wind“ – das neue Monatsthema im Oktober der Jahres-Challenge 2024
Es ist Herbst und die Jahreszeit der windigen Tage. Wie bei allen vorangegangenen Monatsthemen seid ihr aufgerufen, euch aktiv mit einem windigen Foto zu beteiligen, das im Oktober 2024 entstanden ist.
„Modern“ – Ergebnisse des Monatsthemas im September der Jahres-Challenge 2024
Mit dem Foto-Thema „Modern“ begehe ich heute Tabubruch. Als die Band Kraftwerk („Sie ist ein Model“, „Autobahn“ …) vor ein paar Tagen in Dresden die Semperoper per Videoprojektion als Konzert-Kulisse „modernisierten“, war das passende Foto schnell gemacht. Lauter kann ein Kontrast zwischen historisch und modern nicht ausfallen. Erst der mehrfache Hinweis, dass jegliche Veröffentlichung von Bild-und Videomaterial des Konzerts verboten sei, gab den Ausschlag zu diesem alternativen und provokanten Beitrag.
In den sozialen Netzwerken werden seit kurzer Zeit künstlich generierte Bilder gekennzeichnet. Dabei ist nicht klar, ob das Bild komplett aus der KI kommt oder nur partiell mit intelligenten Werkzeugen bearbeitet wurde. Wenn sich atemberaubende Lichtstimmungen und Wolkenformationen aneinanderreihen, bin ich auch ohne KI-Hinweis skeptisch. Vielleicht verurteile ich ein außerordentlich gut gelungenes Bild als künstlich, obwohl der Fotograf durch pures Können und Ausdauer zu diesem realen Ergebnis kam. Man kann sich heute nicht sicher sein … zu gut sind schnell erzeugte KI-Pixel. Manchmal bereits zu gut? Auf jeden Fall scheint es in Mode zu sein … modern …
Auch mich als technisch affiner Fotograf interessiert dieser „moderne Kram“. Ich habe mit Microsoft Designer als Bilderzeuger herumgespielt. Ziel war es, ein künstlerisches Bild zu erzeugen, ohne die offensichtliche Handschrift eines Bildgenerators zu tragen … nicht einfach. Zu glatt und perfekt versucht sich stets die KI. Letztlich machen Regen, S/W und Rauschen mein Bild ein wenig realistischer. Herausgekommen ist ein Motiv mit dem Kontrast von Altbau und moderner Architektur. Schöne Pixel …aber kein Foto! (Mario Heide)
KI (hier ChatGPT) beschreibt den Unterscheid selbst:
„Ein Foto ist das Ergebnis eines Augenblicks, eingefangen durch die Linse, ein Dialog zwischen Licht, Materie und Zeit. Es trägt die Spuren der realen Welt in sich, ein Abbild dessen, was in einem flüchtigen Moment tatsächlich existierte. Es ist ein Zeugnis der Wirklichkeit, eingefroren in einem Bild, das auf der Wechselwirkung physikalischer Kräfte basiert.
Ein von einer KI generiertes Bild hingegen entspringt nicht der Welt, wie wir sie erfahren, sondern der Welt, wie sie im Bereich der Möglichkeit existiert. Es ist keine Reflektion des Realen, sondern eine Manifestation des Potenziellen, geschaffen durch Algorithmen und Daten. Hier wird nicht das Licht auf die Materie gelenkt, sondern Ideen und Muster verschmelzen zu einem neuen Ganzen. In diesem Sinne ist das KI-Bild weniger ein Abbild der Wirklichkeit, sondern vielmehr eine Vision des Imaginären, eine Projektion der Datenwelt in die visuelle Sphäre.
Während das Foto uns den Augenblick der Realität zeigt, führt uns das KI-Bild an die Grenzen dessen, was sein könnte, und vielleicht sogar darüber hinaus. Es ist die Kunst der Möglichkeit, in der die KI als Schöpferin agiert, die nicht die Natur abbildet, sondern neue Wirklichkeiten erfindet.“ (ChatGPT)
Modern erdrückt Historisches. Oder rahmt ein? Oder beschützt? (Hartmut)
In Halle fand ich gestern einiges, manches Abstraktes, Bauwerke – alles zurückgebaut auf diese (Kinder?-) zeichnung. (Agnes Schulz)
„Portland Towers“
1979 – 2014
Zement-Silos – Bürogebäude -> u.a. die Deutsche Botschaft in Kopenhagen)
Freihafen – Freiheit im Hafen -> badende Menschen
(Hilberg Heinrichs)
Dies hier ist ein Citroen S-M Pallas. Die SUPERMODERNE Stilikone des gehobenen Sportwagenbaus Anfang der 70iger Jahre. Es gab kein Großserienfahrzeug, das auch nur entfernt dieser Modernität standhalten konnte. Mitlenkende Scheinwerfer, hydropneumatisches Fahrwerk, Vollautomatik, CW-Wert unter 0,33 !! Antrieb und (sehr potenter) V-6 Motor: Maserati, Modena. Karosserie und Interior: Citroen. Gesamtkonzept: Robert Opron – der Autodesignpapst zu der Zeit. Gebaut zwischen 1970 und 1975. Wirtschaftlich war der S-M für Citroen ein „Abenteuer“. Gesehen vor ein paar Tagen in einer profanen öffentlichen Tiefgarage. (Wolfgang Siedler)
„Es kommt auf die Perspektive an!“ – Ergebnisse des Monatsthemas im August der Jahres-Challenge 2024
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Ungewöhnliche Perspektiven passen gut zum Monatsthema. Fotos aus der Froschperspektive oder aus ungewöhnlichen Blickwinkeln könnten es sein. Ich habe mich für eine Perspektive entschieden, die etwas versteckt. Spätes Abendlicht lüftet das Geheimnis. (Mario Heide)
Die Froschperspektive kann Alltagsdinge aus einer ganz anderen Sicht zeigen. Beim Bild mit dem Autoreifen habe ich einen Spruch wortwörtlich genommen.
Für das Monatsthema „Es kommt auf die Perspektive an“ entschied ich mich für ein SW-Foto von Ästen einer Platane. Die Perspektive von unten nach oben ist natürlich ziemlich simpel, aber ohne hinauf zu schauen, hätte ich die dunklen Linien gar nicht wahrgenommen. Bislang fiel mir keine zweite Platane mit derartigen Niederschlags??-Spuren auf. Es sind nur wenige Äste dieses Baumes betroffen. (Agnes Schulz)
Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Drum nähme ich die Kamera und tät das Reisen wählen (frei nach M. Claudius). Etwas langweilig irgendwo im Nirgendwo in der verspäteten Westfalenbahn. Kopf rechts, Kopf links, nach unten schauen, einfach am Sitz vorbeischauen. Da ist das Bild! Fast von allein. Da bekommt der Begriff „kalte Schulter“ eine ganz andere Wirkung. (Wolfgang Siedler)
„Frag dich: Wie lernt der Mensch einen ´Blick´ für etwas kriegen?
Und wie lässt sich ein solcher Blick verwenden?“ Ludwig Wittgenstein,
zitiert am Nordketten-Perspektivenweg, Innsbruck (Hilberg Heinrichs)
„Es kommt auf die Perspektive an!“ – das neue Monatsthema im August 2024
Mario und ich laden euch wieder zur Teilnahme an der Jahres-Challenge 2024 im Monat August ein. Das Thema lautet „Es kommt auf die Perspektive an!“. Wie immer muss das Bild neu im Monat August 2024 fotografiert sein. Wir freuen uns über eure Teilnahme.
„Falsch!“ – Ergebnisse des Monatsthemas Juli der Jahres-Challenge 2024
Mario Heide: Oft vergehen nur ein paar Tage, bis sich eine Gelegenheit bietet, ein Foto zum Monatsthema zu machen. Ein anderes Mal muss man sich sputen und macht sich gegen Ende des Monats mangels passender Aufnahme noch einmal Gedanken. In diesem Monat hatte ich während eines Urlaubs schnell ein passendes Motiv gefunden. Kurz vor Ablauf des Monats kam mir auf einer Radtour dann dieser alte Bahnhof vor die Linse. Das ist doch „alsch…f“!
Das Thema „Falsch!“ bot mal wieder ein breites Spektrum an möglichen Motiven. Falschparker, Falschfahrer, Falschinformation, … . Oder eben „Falschgeld“. Dieses Thema habe ich dann etwas persifliert, in dem ich den falschen Zehner mit diversen, sofort ins Auge fallenden Veränderungen versah. Vier Kennzeichen sind verändert. Ein kleines Suchbild.
Agnes Schulz: Falsch: dieser Löffel hat im Waschbecken nichts zu suchen, allerdings dient er mir dazu, das Wasser bei defekter Ablaufgarnitur abfließen zu lassen – eigentlich ein Provisorium damit nichts Wichtiges ungewollt im Abfluss verschwindet. (Die bestellte neue Ablaufgarnitur lässt auf sich warten.)
„Falsch!“ – das neue Monatsthema für den Juli 2024.
Für den Challenge-Monat Juli 2024 hat Mario das Thema „Falsch!“ bestimmt. Alle FOTOMANIKER – Lesenden sind eingeladen, sich mit einem Bild, das in diesem Monat fotografiert wurde, teilzunehmen.
„Kontakt“ – Ergebnisse des Monatsthemas im Juni der Jahres-Challenge 2024
Hartmut gab ein Thema vor, welches leicht erscheint. Kontakt als Berührung kann vielfältig interpretiert werden. Und doch tat ich mich schwer. Mein erstes Bild und vorläufiger Favorit waren Eisenbahnpuffer, die in Kontakt kommen. Doch die Szene war mir zu statisch. Beim Berlin-Besuch gab es verschiedene Möglichkeiten. Der Blechschaden eines beobachteten Unfalls hätte es sein können. Durch die anwesende Polizei traute ich mich jedoch nicht …
… letztlich wurde ich daheim fündig. Der Blitz einer Plasmakugel folgt dem Kontakt meines Fingers.
Mit dem Monatsthema „Kontakt“ haben wir im Juni etwas Abstraktes zu fotografieren gehabt. Das bedeutet für mich, dass ich interpretieren muss und nicht einfach einen Gegenstand fotografieren. Zunächst fallen Einem soziale Kontakte ein. Oder Gegenstände treffen aufeinander, was Folgen hat. Wenn zum Beispiel der Trommelschlegel das Becken „kontaktet“, entsteht ein musikalischer Klang.
Kontakt mit diesem Vogel zu halten ist ohne beiderseitiges Vertrauen ausgeschlossen. Sagte der Falkner.