Es gibt Situationen, in denen ich als durch die Gegend streifender Fotograf, kurz stutze. Eine Situation, in der ich mich mit umgehängter Kamera in einem Spiegel sehe. Okay, den Typen da im Spiegelbild kenne ich, aber die Kamera sieht mit einmal ganz ungewohnt aus. Spiegelverkehrt.
Wie ungewohnt die gespiegelt abgebildete Kamera aussieht, will ich an fünf Bildpaaren zeigen. Jedes Bildpaar ist exakt das gleiche Bild, nur das zweite Bild ist gespiegelt.
Für mich sind vor allem die Bilder mit der Nikon D600 und Leica V-Lux 114 frappierend.
Es ist doch erstaunlich, wie anders wir eine Fotografie wahrnehmen, wenn sie von den unbewusst gespeicherten Seh-Gewohnheiten abweicht. Ich nutze diesen Effekt machmal, indem ich Farben auf Invers umschalte. Plötzlich wird die schnöde Abbildung zu einem „Bild“, und damit interessant.
Hatte vor ein paar Jahren anlässlich einer Ausstellung von Architekturprojekten für das Begleitprogramm einen Bildband mit inversen Architektur-Bildern beigesteuert. Viele sind beim Betrachten des Buches an diesem Effekt hängengeblieben.